Wir wohnen in der Breslauer Straße…

Wir wohnen in der Breslauer Straße…

oder: Presslauer Straße? oder Preselauerstraße?

Die Straßen in unserem Baugebiet „Untere Hälde“ wurden nach Orten benannt, die am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 östlich von Oder und Neiße zu Deutschland gehörten. Grund dafür war die Verbundenheit insbesondere der Generation der Vertriebenen aus diesen Gebieten mit ihrer bisherigen Heimat, die in Diedelsheim ansässig geworden waren. In Übereinstimmung mit den deutsch-polnischen Verträgen von 1990 und 1991 erkennen die Polen die deutsche Tradition in den heute polnischen Städten und Regionen an und schätzen sie. Die deutschen Orts- und oft auch traditionsreiche deutsche Altstadt-Straßennamen werden wieder benutzt und gepflegt. Gleiches entsteht erst in Ansätzen und sehr allmählich auch in der Russischen Föderation (Königsberg).

UntereHälde a

Breslauer Straße:
Breslau, heute Wrocław, Stadt an der Oder. Viertgrößte Stadt Polens (über 630.000 Einwohner), Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien; kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises. Kulturelles und wissenschaftliches Zentrum des schlesischen Raumes. Die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Altstadt wurde von der polnischen Denkmalbehörde liebevoll und aufwändig restauriert.

Danziger Straße:
Danzig, heute Gdańsk, Hafen- und ehemalige Hansestadt in Polen, westlich der Weichselmündung in der historischen Landschaft Pommerellen. Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern. Die Stadt hat über 450.000 Einwohner und bildet zusammen mit Gdynia (Gdingen) und Sopot (Zoppot) die Trójmiasto (Dreistadt) mit mehr als 740.000 Einwohnern. Auch in Danzig wurde die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Altstadt von der polnischen Denkmalbehörde liebevoll und aufwändig restauriert.

Königsberger Straße:
Königsberg, heute Kaliningrad (Russische Föderation), rund 420.000 Einwohner. Hauptstadt der Oblast (Unionsrepublik) Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen an der Ostsee. Verkehrsknotenpunkt sowie Wirtschafts- und Kulturzentrum mit Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen.

Marienburger Straße:
Marienburg, heute Malbork, am Fluss Nogat liegende Kreisstadt in der Woiwodschaft Pommern im Norden Polens südlich von Danzig. Bekannt ist ihre mächtige, prächtig erhaltene bzw. restaurierte mittelalterliche Burganlage des Deutschritterordens.

Stettiner Straße:
Stettin, heute Szczecin, Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Westpommern, rund 120 km nordöstlich von Berlin an der Odermündung zum Stettiner Haff. Einer der größten Seehäfen des Ostseeraums und mit etwa 380.000 Einwohnern siebtgrößte Stadt Polens.

Tannenberger Straße:
Tannenberg, heute Stębark, Dorf südlich von Allenstein (Olsztyn) in Ostpreußen. Die Umgebung war im Jahre 1410 Schlachtfeld der „Schlacht bei Grunwald“, in der die vereinigten polnisch-litauischen Truppen das Heer des Deutschen Ritterordens vernichtend besiegten. Etwas mehr als 500 Jahre später, 1914, fand hier eine zweite „Schlacht bei Tannenberg“ statt, in der die 8. Deutsche Armee die russische Narew-Armee in der größten Einkreisungs- und Vernichtungsschlacht des Ersten Weltkrieges besiegte. Beide Schlachten gaben Anlass für den Bau überdimensionaler Ehrenmale, von denen das polnische, das an die „Schlacht bei Grunwald“ erinnert, für Polen heute bedeutende Nationalsymbolik hat.

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